Montag, 4. August 2014

Nahwärmeversorgung


Nahwärmeversorgung Feldkirchen
Unter dem Tagesordnungspunkt "Planvorstellung der Nahwärmeversorgung Strang Salzstr.- Seniorenheim etc. und Vergabe des 1 Trassenabschnitts" wurde in der letzten GR-Sitzung von einem Ingenieur vom Ingenieurbüro Dippold & Gerold das Nahwärmeprojekt in Feldkirchen vorgestellt.
Es ging um die ersten größeren Schritte zum Aufbau einer Nahwärmeversorgung in Feldkirchen, konkret um den Anschluss einiger Abnehmer an die Hackschnitzelheizung der WeberKlier Bioenergie GmbH in der Salzstraße.

Die Gemeinde wird das Netz bauen, die Wärme einkaufen (oder zukünftig zum Teil auch selbst produzieren) und an die Abnehmer weiterverkaufen.

Aktuelles Projekt
In den nächsten Monaten soll nun eine Leitungstrasse von der Salzstraße zum Rathaus und zur Raiffeisenbank gebaut werden, im Anschluss eine Trasse von der Salzstraße zum neuen Seniorenheim auf dem Mareisgelände.
Laut Dippold & Gerold komme das Vorhaben gut voran. Die Gestattungsanträge für das Graben durch die Staatsstraße und Kreisstraße Kr RO 2 seien gestellt, bis Oktober werde der erste Strang zum Rathaus fertig, und bis Dezember nach ursprünglicher Planung der zweite zur Raiffeisenbank. Die Raiffeisenbank hat allerdings den Termin auf 01.04.2015 gesetzt, daher würde es sich anbieten den Dezembertermin auch aus Kostengründen zu strecken.

Die Trasse zum Seniorenheim wird zur alten Post führen, wo eine zentrale Verteilstelle errichtet werden soll. Es sollen Doppel- und teils Dreifachleitungen gebaut werden (jeweils zwei Rohre, ein Zu- und ein Abfluss), um die Kreis- und Staatsstraße bei weiterem Netzausbau nicht nochmal öffnen zu müssen. Das sei erst einmal teurer, aber zukunftssicher, da das Nahwärmenetz ja wachsen soll.

Insgesamt werden für den derzeit geplanten Ausbau 430 lfm Leitung verlegt. Die Heizung der WeberKlier GmbH kann maximal 450 kW Leistung liefern. Der mögliche Maximalbedarf ist allerdings 475 kW in Spitzen, d.h. bei längeren Perioden im Winter mit sehr großer Kälte. Im Rathaus bleibt daher die alte Heizung für solche seltenen Lastspitzen erhalten.
Da das Nahwärmenetz weiter wachsen soll, muss auch eine Lösung gefunden werden für weiteren Bedarf. Hierzu wäre die Anschaffung eines mobilen Gerätes zum Überbrücken möglich. Man sollte ja nur so viel Kapazitäten vorhalten, wie man verkaufen kann. Daher besteht die Idee, eine mobile Anlage zu erwerben, wenn zukünftig neue Abnehmer dazukommen, etwa der Pfarrkindergarten

Der Gesamtpreis des derzeit geplanten Projekts beläuft sich auf 668.000 € davon 618.000 € für die Gemeinde, 50.000 € für die Anlieger.

Diskussion
Es kam der Einwand, dass die Rathausheizung doch auch irgendwann zu erneuern sei, solle man das dann machen?
 Der Ingenieur erläuterte, dass die Rathausheizung zukünftig auch für andere Spitzenlastzwecke verwendet werden könne.

Bernhard Neumeier erklärte daraufhin, dass man sich ja am Beginn des Aufbaus der Nahwärmeversorgung befinde. Eine mobile Anlage sei daher durchaus sinnvoll. Beim Aufbau werde es sicherlich immer wieder zu Überbrückungssituationen kommen.
Die bestehende Heizung im Rathaus sei immer schon als Spitzenlastkessel diskutiert worden.
Der Aufbau würde nun Stück für Stück erfolgen, und es nötig machen immer wieder neu zu überlegen, wie es weitergeht. Er sehe es daher auch als absolut richtig, dass die Leitungen größer ausgelegt werden. Wenn man beim aktuellen Stand stehenbleibe, hätte man erst gar nicht anfangen brauchen.

Franz Bergmüller erinnerte daran, dass die Hackschnitzelanlage im alten Altersheim größer ausgelegt worden sei, wegen dem damals an der Ollingerstraße geplanten Feuerwehrhaus. Der Kauf einer mobilen Anlage sei vor einiger Zeit nur wegen eines kurzfristigen Projektes geplant gewesen. Nun solle man jeweils länger vorausplanen und vor allem mit Hackschnitzel weitermachen. Das sei schließlich regenerative Energie. Also solle doch die bestehende Anlage am alten Altenheim erweitert beziehungsweise die bestehenden Kapazitäten abgeschöpft werden.
Der Bürgermeister pflichtete ihm bei und erläuterte, dass man sich bei der ursprünglichen Planung auf dezentrale Anlagen geeinigt habe. Eine zentrale Nahwärmeversorgung etwa am Klärwerk mache keinen Sinn.

Georg Schnitzenbaumer wandte ein, das ganze Projekt sei schon sehr teuer. Die Kosten seien je Meter etwa 1.500 €. Andere Netze würden nicht einmal die Hälfte kosten. Daher sei ein schneller Ausbau nötig, um Wärme zu verkaufen.
"Das jetzt amortisiert sich niemals, da können wir alle noch so alt werden. Dafür braucht man kein Rechenkünstler sein."

Gemeinderatsbeschluss
Zur Vergabe des ersten Bauabschnittes erläuterte dann der Leiter der Bauverwaltung Hermann Weber, es seien 12 Anbieter angerufen worden, von denen drei fristgerechte Angebote abgegeben hätten. Das höchste wäre 115.000 € gewesen, und die billigste Firma aus Au in der Hallertau habe sich mit 109.000 € beworben. Berechnet worden seien 95.000 €.
Das Angebot der Firma aus der Hallertau wurde daraufhin vom Gemeinderat einstimmig mit 24:0 angenommen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen